In einem Video habe ich Anfang des Monats gehört, dass sich die Serendipitäten häufen könnten. Daumen hoch!
Heute morgen habe ich darüber nachgedacht, wie häufig diese Serendipitäten in den letzten Wochen waren. Und weil es so viele waren, teile ich hier übersichtliche drei Stück mit Ihnen. Kurz noch zur Begriffsklärung: Unter Serendipität versteht man die zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist. Wobei ich an Zufälle ja nicht glaube, aber das wissen Sie als regelmäßige/r Leserin oder Leser bestimmt schon.
In einer schriftlichen Unterhaltung mit einer Freundin habe ich ihr an einem Tag viel Klarheit gewünscht. Es kam zurück: „Habe gerade eine Nachricht an einen Kunden geschickt, in der ich um mehr Klarheit gebeten habe.“ Und weil an diesem Tag das Hörstück meines Blogbeitrags veröffentlicht wurde, kam noch das Foto eines Kommentars, den sie gerade gelesen hatte: „Jugend schlecht drauf“ war auch das Thema für mich in der vergangenen Woche.
Mein Onkel ist gerade auf Österreich-Rundfahrt, weil meine Kusine aus Kanada auf Familienbesuch ist und alle sehen möchte. Auf der Tour durch die Bundesländer konnten wir Zeit mit tiefgehenden Inhalten füllen und auch die eine oder andere Erinnerung auffrischen. Zum Beispiel jene, als wir vor fast 20 Jahren in jenem Hotel in Udaipur genächtigt haben, das in einem See schwimmt. Es gibt ein legendäres Foto von meinem Vater mit Turban, das ich Ihnen hier aber ersparen möchte. Die Farbe war einfach nicht seine, das Lächeln passte aber sehr gut zum Outfit. Als Onkel und Kusine einen Besuch machten, setzte ich mich in meinen Ohrensessel und schaute mir eine Doku über Heiraten in Indien an. Und wo war sie angesiedelt? In Udaipur.
Gestern war am späteren Nachmittag ein Online-Workshop angesetzt, dessen Thema mich sehr interessiert und auf den ich mich schon seit Tagen, ja Wochen freue. Nachdem mein Onkel samt Kusine ins nächste Bundesland aufgebrochen waren, setzte ich mich an den Computer und freute mich über den Flow bei der Arbeit. Aktuell tue ich das auf der Terrasse, und da kann mich nur die Katze rausholen. Was sie auch tat, indem sie mich auf die Hängematte im Garten lockte, weil das Streicheln beim Schaukeln einfach großartiger ist als auf festen Grund. Und während ich ihr Fell nach Zecken absuchte und sie damit beschäftigt war, sich auf ihrer Decke einzurichten, fiel mir der Workshop ein. Katze aus der Hängematte gehoben, rauf ins Büro gelaufen und festgestellt, dass ich eine halbe Stunde verspätet war. Ich mag ja keine Verspätungen, weder bei Filmen noch bei Workshops, doch in diesem Fall dachte ich mir: „Besser eine halbe Stunde zu spät als alles versäumt.“ Also versuchte ich, mittels Link dazuzustoßen. Was leider nicht gelang – eine Viertelstunde lang nicht. Ich schrieb der Workshop-Leiterin eine Nachricht, die unbeantwortet blieb. Sie ist normalerweise sehr fokussiert, wenn sie lehrt. Also dachte ich mir: „Ich schreibe eine SMS, vielleicht kriegt sie das eher.“ Dazu muss man wissen, dass ich zuhause mein Handy stets im Flugmodus habe, weil ich immer noch Festnetztelefonie bezahle und zwar zwei Ohren besitze, aber nur auf einem telefonieren kann. Deshalb blinkte nach dem Einschalten der Mobilfunk-Verbindung eine Nachricht auf. „Der Netzbetreiber hat die Leitung gekappt und erneuert. Mein Modem ist bislang nicht kompatibel, wir müssen den Workshop verschieben.“ Trara!
Es kommt immer alles, wie es kommen soll – das ist die Erkenntnis der vergangenen Wochen. Und ich bin gespannt, welche Überraschungen es im Juli geben wird. Von einer kann ich bereits berichten: Ich werde wegfahren und herauszufinden versuchen, ob meine These richtig ist. Sie lautet: „Warum verreisen, wenn eh alle überall Angst vor dem Virus haben?“ Und die Gegenthese will ich jetzt erleben, nämlich „Warum nicht verreisen, wenn man sich auch am Meer mit den C-Scheisserchen konfrontieren kann?“ Ich werde berichten, wenn es soweit ist.
Schreibe einen Kommentar